Geschichte der Gemeinde Herz Jesu

Nach der Reformation gab es im heutigen Charlottenburger Gebiet keine katholische Kirche und keinen katholischen Gottesdienst mehr.

Ab 1850 wurden unregelmäßige Sonntagsgottesdienste in Privatwohnungen und Werkstätten von Katholiken und auch teilweise in der evangelischen Kirche gefeiert.

1854/1855 Grundsteinlegung und Bau einer Kapelle als Filialgemeinde von St. Hedwig mit dem Patronat des Hl. Bonifatius.

1858 Franz-Xaver Neumann wird erster Seelsorger für die Katholiken in Charlottenburg; er errichtet eine katholische Grundschule. Sein Grabstein befindet sich im linken Seitenschiff von Herz Jesu.

1858 Vier Schwestern aus dem Orden vom "Guten Hirten" kommen nach Charlottenburg und gründen ein Haus für gefährdete Mädchen, das bis 1905 bestand.

1863 Die Filialgemeinde wird zur unabhängigen Missionspfarrei erhoben.

1875-1877 Grundsteinlegung und Bau der jetzigen Herz Jesu-Kirche im neugotischen Stil.

1877 Bau des an die Kirche sich anschließenden Pfarrhauses.

1884 Gründung eines Kolpingvereins für Handwerker.

1887 Endgültige Fertigstellung des Inneren der Herz Jesu Kirche und Weihe der Glocken.

1888 Erhebung der Missionsgemeinde zur selbstständigen Pfarrei durch den Fürsterzbischof von Breslau, Georg Kopp.

1890 Gründung eines katholischen Arbeitervereins.

1905 Karmelitinnen vom göttlichen Herzen Jesu kommen nach Charlottenburg und leiten bis Ende 2004 das St. Josefsheim als Kinder- und Jugendheim.

1907 Kauf eines Grundstückes in Staaken/Dallgow für die Errichtung eines katholischen Friedhofs und dem Bau von familiengerechten Wohnungen durch ein katholisches Siedlungswerk. Der Bau der Wohnungen erfolgte nicht, der Friedhof bestand bis 1983 als Friedhof der kath. Gemeinde Charlottenburg.

1915 Bernhard Lichtenberg wird Pfarrer von Herz Jesu.

1920 Ca. 35.000 Katholiken leben in dem jetzigen Bezirk Charlottenburg mit nur einer katholischen Kirche, der Herz Jesu Kirche. Aus diesem Grund setzt sich Pfarrer Lichtenberg für die Neugründungen von Gemeinden in Charlottenburg ein. Für drei Gemeinden fand er Ordensgemeinschaften, die neben der pfarrlichen Tätigkeit auch überpfarrliche Aufgaben übernahmen.

1921 St. Canisius, am Lietzensee, die dort auch ein katholisches Gymnasium leiten. Dies wird während der Nazizeit aufgelöst und nach dem Krieg als Canisius Kolleg im Tiergarten wiedereröffnet.

1922 Hl. Geist, mit Geistlichen und Schwestern aus der Gesellschaft des göttlichen Wortes = Steyler Missionare und Missionarinnen. Über viele Jahre betreuen Steyler Missionsschwestern das St. Hildegard-Krankenhaus am Messegelände.

1922 St. Thomas von Aquin, zunächst in der Schlüterstraße, ab 1932 in der Schillerstraße 102.

1923 St. Kamillus, am heutigen Klausenerplatz mit Priestern aus dem Kamillianerorden, die bis heute auch die Kranken in vielen Krankenhäusern Charlottenburgs betreuen.

1925 Maria Himmelfahrt, in der Mindener Straße in Charlottenburg.

1963 wurde in Charlottenburg-Nord die Gedenkkirche für die Märtyrer des Nationalsozialismus Maria Regina Martyrum gebaut. Seit 1983 ist dort das Kloster der Karmelitinnen. Die 1959 errichtete Kuratie gehört jetzt zu St. Josef-Siemensstadt und damit zum Dekanat Spandau.

1980-1982 wurde am Iburger Ufer und am Lüdtgeweg das Seniorenwohnhaus und Seniorenheim Alfred-Kardinal-Bengsch gebaut.

1988 begann die pastorale Zusammenarbeit der Gemeinden St. Thomas von Aquin und Maria Himmelfahrt unter einem Pfarrer.

1989 kam die Gemeinde Herz Jesu dazu.

1990 wurde aus diesen drei Gemeinden durch den Bischof der erste Pfarrverband des Bistums errichtet.

1991-1999 gab es einen Pfarrverbandsrat; die Kirchenvorstände blieben für diese drei Gemeinden bestehen.

Zum 01. November 1999 wurden die Pfarr- und Kirchengemeinden St. Thomas von Aquin und Maria Himmelfahrt als selbstständige Pfarr- und Kirchengemeinden aufgelöst und als eine Gemeinde in Herz Jesu zusammengeführt.

1988 bis 2004 ist die katholische italienische Mission in Maria Himmelfahrt beheimatet.

2005 wird Maria Himmelfahrt an die Syrisch Orthodoxe Kirche verkauft.

Seit dem Jahr 2000 ist die Frankophone Gemeinde in St. Thomas von Aquin beheimatet.

1. Januar 2023 Die Gemeinde Herz Jesu bildet mit der Gemeinde St. Kamillus und der frankophonen Gemeinde die neue Pfarrei Märtyrer von Berlin.

Die Pfarrer der Gemeinde St. Bonifatius / Herz Jesu in Charlottenburg

1858 - 1888 Franz-Xaver Neumann geb. 1821 in Neisse/Oberschlesien gest. 1896 in Charlottenburg

1888 - 1899 Dr. Karl Kleineidam geb. 1848 in Hohengiersdorf/Schlesien gest. 1924 in Giersdorf/Schlesien

1899 - 1913 Willibrord Faber geb. 1856 in Echternach / Luxemburg gest. 1915 in Neisse / Oberschlesien

1913 - 1930 Bernhard Lichtenberg geb. 1875 in Ohlau / Schlesien gest. 1943 in Hof

1931 - 1962 Alfons Kusche geb. 1883 in Breslau gest. 1962 in Berlin

1962 - 1975 Heinrich Bienert geb. 1914 in Seitendorf gest. 1977 in Gingen

1975 - 1980 Burkhard Hennig geb. 1934 in Berlin gest. 1987 in Berlin

1980 - 1989 Michael Töpel geb. 1941 in Berlin,  

1989 - 2005 Peter Elsner geb. 1936 in Berlin,  

2005 - 2010 Florian Erlenmeyer geb. 1967 in München,  

2010 - 2011 Jörg–Dominik Beckmann geb. 1966 in Berlin,  

2011 - Krystian Respondek OSCam geb. 1952 in Zabrze / Schlesien,